Der Wall in Soest – Das neue Wallkonzept

Drei Linden sorgen für Kritik

Der Wall in Soest heute als Parkanlage in der Gräfte
Der Wall in Soest heute als Parkanlage in der Gräfte - ©Werner Tigges

Soest ist eine alte Stadt, und hat mit dem  Wall eine historische mittelalterliche Befestigung die seinesgleichen sucht. Der Wall in Soest – Das neue Wallkonzept. Wie immer in Soest ist es umstritten, wenn Neues entstehen soll, so auch in diesem Fall.

Der Wall in Soest. Einzigartig in seiner Erhaltung, seiner Demonstration alter Stärke. Die mit der Gräfte am Wall und wegen seines Erholungswertes beliebte Grünanlage die (fast) die ganze Stadt umschließt, beliebt bei Freizeitsportlern und Spaziergängern. Der Wall hat eine lange Geschichte >>

Die Geschichte soll sich natürlich fortsetzen, und so ist dieses alte Monument wohl nur zu erhalten, wenn es weiterentwickelt und erhalten wird. Schon seit langem werden umfangreiche, kostenintensive Baumaßnahmen durchgeführt. So zerstören Wurzeln der Bäume auf dem Wall und rankender Efeu etc. die Bausubstanz erheblich. Aber ein Wall ohne Bäume ist für Soester nicht vorstellbar.

Nun ergab sich vor einiger Zeit die Möglichkeit, mit einigen Maßnahmen den Soester Wall für die Zukunft fit zu machen, und zwar gefördert durch finanzielle Zuwendungen öffentlicher Mittel. So werden 80 Prozent der Maßnahmen bezuschusst, 20 Prozent muß die Stadt Soest tragen.

So sollen in den nächsten 5 Jahren am Dasselwall und am Brunowall  eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt werden, am Osthofentor soll eine Festwiese entstehen, und am Kattenturm eine Aussichtsplattform installiert werden.
Alles zusammen wird nach neuesten Berechnungen wohl knapp acht Millionen Euro kosten.

Zum Kattenturm>>:
Der Kattenturm soll begehbar und erlebbar werden, und eine Aussichtplattform soll vom Kattenturm eine freie, beeindruckende Sicht auf die Altstadt ermöglichen. Das ist selbst für Soester interessant und unumstritten und bei den meisten auch wohl so gewollt.
Wären da nicht die Linden auf dem Wall, die ja schon viele Jahre wachsen und die Sicht vom Kattenturm und seiner (neuen) Aussichtsplattform auf die Stadt einschränken oder unmöglich machen würden. Einige Linden könnten auch fallen müssen, um die Wälle barrierefrei zu machen, bzw. wenigstens die Situation zu verbessern.

Kattenturm Soest mit Wall und Gräfte ©Werner Tigges
Kattenturm Soest mit Wall und Gräfte ©Werner Tigges

Und jetzt fangen die Probleme an: DIE LINDEN!

Es gibt allen Ernstes in der öffentlichen Meinung und in der Soester Politik stimmen, die den Erhalt einiger Linden für wichtiger halten, als eine Aufwertung der Soester Wall- und Grünanlage durch eine Aussichtplattform. Da kommen Millionenbeiträge zur Förderung der Stadt Soest auf uns zu, und die Ratsfraktionen der SPD, der SO-Partei und natürlich der Grünen, verweigern dem Wallkonzept die Zustimmung. Es sollen schließlich drei Linden „entnommen“ werden, was diese drei Fraktionen nicht akzeptieren können. Drei Linden! Wer den Wall in Soest sieht oder kennt, wird sich die Augen reiben. Hunderte Linden zieren den Wall und eine Ersatzpflanzung ist ebenfalls vorgesehen. DREI Linden zu opfern halte ich für absolut vertretbar, alles andere für nicht verantwortbar.

Als interessierter Beobachter fragt man sich natürlich, welche Interessen diese Fraktionen vertreten. Den Nutzen der Stadt Soest scheint das jedenfalls nicht zu fördern.
Zum Glück gab es trotzdem noch eine Mehrheit für das neue Wallkonzept in Soest und etwa 6 Millionen Euro Fördergelder (plus 2 Millionen Euro Selbstbehalt für die Stadt Soest) verbessern die Attraktivität der Soester Wälle und Gräften.
Und Sie, liebe Besucher der Stadt Soest, werden wie wir Soester selbst, in Zukunft einen noch besseren Überblick über Soest haben.
Ja, das dauert noch etwas. Und bis dahin sind die Wälle für uns da, seit 830 Jahren.

Der Wall in Soest ©Werner Tigges
Der Wall in Soest ©Werner Tigges