Die Treppe ins nirgendwo- oder doch spannend zu erfahren…?

Eine Treppe vor der Wand. Was soll das denn?

Patroklidom Soest Westwerk mit verschlossener Tür
Die Treppe ins nirgendwo? Am Westwerk des Patroklidom in Soest ©Werner Tigges

Da geht man durch die schöne Soester Innenstadt, am Rathaus von 1713 vorbei in Richtung Patrokli Dom. Und wenn man nicht nur das Soester Pflaster mit gesenktem Blick ansieht, kann man am Westwerk des Patrokli Dom, zum Rathaus hin, einen Mauerdurchbruch erkennen, der heute verschlossen ist. Und man sieht ein paar Treppenstufen, in der Wand, bis zum Verschluss.

WARUM? Was ist da los?
Dr. Köhn, der ehemalige Leitrer des renomierten Soester Stadtarchivs schreibt in seinen Soester Geschichten über diese Treppe.
Sie verlief nicht immer vor diese Wand, sondern hatte in der reichen Soester Geschichte ihren angemessenen Platz.
Alles begann mit der Verehrung des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg. Zu seinen Ehren findet heute das Soester Philippsessen einmal im Jahr statt, und damals auch, denn es ist das älteste „Ratsessen“ in Soest.
Philipp war Förderer der Stadt, und weil es lecker war (und ist) fand und findet zu seinen Ehren einmal jährlich das Philippsessen statt. Mit Schinken, Pumpernickel und leckerem Wein.

Und jetzt komme ich wieder zu der Treppe, ich war etwas abgewichen.
Das Rathaus von 1713 hatte natürlich einen Vorgängerbau.Und der war an gleicher Stelle, fast zumindest. Von diesem alten Rathaus gab es einen Übergang zum Westwerk und Turm des Patrokli Dom´s. Und das hatte seinen Sinn. Denn im Westwerk oder seinen Gewölben, war der Weinkeller des Rates der Stadt Soest. Und es gab viele Rats Essen, oder doch besser Gelage? … wie es Dr. Köhn beschreibt.

So komme ich zur Lösung, was es mit dieser Treppe auf sich hat.

Der Vorgängerbau des Soester Rathauses hatte eine Verbindung zum Westwerk am Patrokli Dom. Bei offiziellen Anlässen wurde durch diesen Gang, über diese Treppe, der Wein Nachschub zu den jeweiligen Gelagen geholt. Und bei der exclusiven Gesellschaft der ehemaligen Ratsherren, kann man davon ausgehen, das reichlich Nachschub über diese Treppe getragen wurde. Über die Exclusivität des aktuellen Rates darf ich mich hier sicher nicht auslassen, aber die Treppe ist verschlossen, das Rathaus steht frei. Und Wein wird immer noch getrunken. Auch von Ratsherren. Mindestens beim Philippsessen.

Das Rathaus von 1713© Werner Tigges
Das Rathaus von 1713© Werner Tigges

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