
Wir schreiben das Jahr 1964, es ist kurz vor der Allerheiligenkirmes und der Bauauschuss der Stadt Soest tagt in der Molkerei Soest, die damals an der B1 stand, Einfahrt vom Senator-Schwartz-Ring. Als alles Wichtige besprochen war, wollte man in geselliger Runde Parteiübergreifend „diskutieren“, oder vielleicht einfach nur zusammensitzen und es sich gut gehen lassen.
Die vorgesehenen Getränke sollen zur Neige gegangen sein, und man saß auf dem Trockenen, was für den Fortgang der Party schlecht war. Allerdings kam ein Teilnehmer auf die Idee, in dem Verkaufsraum der Molkerei nachzusehen, ob sich trinkbares, alkoholisches, findet.
Er fand! Allerdings „nur“ Mokkalikör. Das war aber zu simpel, und so kam es, daß mit einem Schuß Soester Sahne der Mokkalikör in der Likörschale verfeinert wurde. Sahne und Likör kommen durch das Zugießen in Wallung, man kann auch leicht reinpusten, und der Glasinhalt ähnelt einem Bullenauge.
Das hat den Soestern so gut geschmeckt, daß es bald zum kultigen Pflichtgetränk auf der Soester Allerheiligenkirmes geworden ist. Heute gibt es das Bullenauge auf der Kirmes an jeder Ecke.
Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Molkerei Soest eG verkauft, und der neue Besitzer hat dann die lange Geschichte dieser Molkerei beendet. Einzig überlebendes Produkt ist das Soester Bullenauge von 1964. Es wird inzwischen nicht nur zur Kirmes getrunken. Es bleibt zu erwähnen, das dieses leckere Getränk nicht so viel Alkohol hat, aber in Verbindung mit anderen Getränken oder sogar Karussellfahrten kann die Wirkung erheblich werden.
Das Rezept:
1 kleine Likörschale mit „Soester Bullenauge“ füllen.
Einen kleinen Schuß Sahne auf den Likör mit etwas Schwung gießen,
Das „Bullenauge“ wird sichtbar!
- und dann einfach genießen.
Prost!
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