1338 ist in Soest das Jahr der Feierlichkeiten

1338 in Soest. Also ziemlich genau vor 676 Jahren, wurden in Soest entscheidende Weichen gestellt.

Der Soester Rat, Vorgänger heutiger gewählter Vertreter der Stadt Soest, kam des öfteren zusammen, um die Geschicke der Stadt zu leiten. Aber nicht nur das wurde erledigt, sondern auch eigene Vergnügungen wurden geplant, und zum Teil auf Kosten des städtischen Haushaltes begangen. Es gab zahlreiche Ratsgelage, die den städtischen Haushalt teilweise im Jahr mit ca. 10 Prozent des gesamten städtischen Haushaltes belasteten. So wurden in der Rechtsordung (Alte Schrae) um 1365 alle Ratsgelage abgeschafft, mit Ausnahme des Philippsessens.

Das Philippsessen wurde aus Stiftungsgeldern bezahlt, die für dieses Erinnerungstreffen bestimmt waren. Das Philippsessen belastet also den Haushalt nicht. Philipp war 1191 gestorben, und zu seiner Erinnerung wurden jährlich drei „Memorien“ (Erinnerungstreffen) abgehalten. Im Januar am 2. Montag nach dem Dreikönigstag, und am Sonntag und Donnerstag vor Ostern.

Dr. Köhn (ehamaliger Stadtarchivar Soests) zitiert in seinen „Soester Stadtgeschichten“ aus der alten Schrae, dem Soester Stadtrecht:
Da der Bischof Philipp zu seinem Gedächtnis dem Rat von Soest etliche Renten und Gulden geschenkt hat, so soll der Rat es wieder so halten, wie es von Anfang gewesen und wie es dem Rat aufgegeben ist…
Woher diese Stiftung bzw. das Geld kam ist nicht bekannt.

Um für das Philippsessen im Januar gerüstet zu sein, wurde der Kämmerer beauftragt, um Allerheiligen, Anfang November, einen Ochsen zu kaufen und ihn mästen zu lassen, damit er im Januar mit seinem Fleisch das Philippsessen halten kann.
Das Thema Philippsessen kann hier erstmal beendet werden, wird aber sicher in weiteren Artikeln vorkommen.

Aber wenden wir uns dem Kauf eines Ochsen zu. Aber das wird eine neue Geschichte. Die Geschichte der Allerheiligenkirmes.

1338 in Soest. Der Kämmerer soll einen Ochsen kaufen. Er könnte in die Börde fahren, und beim Bauern seines Vertrauens ein Tier kaufen, das seinem Anspruch genügt. Vielleicht hat er das aber in der Stadt erledigt, denn seit 1338 wissen wir von einer  gewissen Allerheiligenkirmes in Soest.
Und hier gehts weiter>>

 

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